Wir begrüßen die Nacht mit billigem Wein. Du sagst: „Stopp! Lass den Mond noch etwas höher steigen!“ Die Dunkelheit soll uns einhüllen, bevor wir die Dinge sagen, die uns schon lange auf dem Herzen liegen. So nimmt der Mond seinen Lauf, während in uns eine Quelle zu sprudeln beginnt, die tief im Inneren entspringt. Ich… Wen es betrifft… weiterlesen

Ich saß im Wald und sah die Blätter fallen. Doch meine Augen zählten Geldscheine. Der Duft und die Farben sprachen vom Herbst, mein Verstand nur vom Ernst des Lebens. Ich schaute auf die Formen der Bäume und bemitleidete die Menschen. Zwischen ihren Kronen schimmerte blau die Unendlichkeit des Himmels und erinnerte mich an meine Sterblichkeit.… Der Wald weiterlesen

An jenem Morgen, nach einer Nacht voller seltsamer Träume und hitziger Schweißausbrüche, merkte ich, dass ich nicht mehr ich selbst war. Meine Persönlichkeit hatte sich in drei Teile gespalten. Nicht länger hatte mein Körper die Unstimmigkeiten halten können. Und so hatten sich zwei meiner Teile noch in derselben Nacht auf den Weg gemacht. Natürlich brach… NICHTS weiterlesen

Falls du dir die Geschichte lieber anhören möchtest: Eine ganze tolle und sehr hörenswerte Version hat Klaus Neubauer für seinen Podcast „Klausgesprochen“ aufgenommen. Es war Nacht. In letzter Zeit war es immer Nacht, wenn ich wach war. Mein Bio-Rhythmus war vom vielen Reisen völlig durcheinander und mein Ziel so entlegen, dass ich lange Strecken in… Das Amt zur Erfassung und Nachsendung von emotionalem Ballast (AENB) weiterlesen

Es war der schlimmste Sommer. Keiner der Jungs war mit seiner Familie in den Urlaub gefahren. Zum ersten Mal konnten sie die vollen sechs Wochen der Ferien gemeinsam verbringen. Doch ein Ereignis, das in diesem Jahr nicht nur das Ende der Sommerferien einläuten würde, sondern vielleicht auch das Ende einer besonderen Freundschaft, lag Jan, Cem,… Es war der beste Sommer, es war der schlimmste Sommer weiterlesen

In der Wohnung gegenüber wohnte ein alter Mann. Bevor er in Rente gegangen war, war er Künstler gewesen, hatte er mir einst erzählt. Seiner Einrichtung nach zu urteilen, war er nicht unerfolgreich gewesen. Neben all den Anekdoten, die er mir aus seinem früheren Leben erzählt hatte, war es ihm nie in den Sinn gekommen, mir… Der alte Künstler von nebenan weiterlesen

Ich fiel für dich, aber nicht in echt. Eher metaphorisch, wie die Engländer. Andererseits, eine Weile fiel ich tatsächlich. Durch Kaninchenbauten und nummerierte Wolkengebilde. Ausgemachter Unsinn, hätte im Nachhinein die grüne Brille kaufen sollen. Und der Doktor erkannte die Insekten im Bauch, konnte sich die Ursache aber nicht erklären. Es ist alles in meinem Kopf,… Fallen für dich weiterlesen

„Ich sehne mich nach dem Sommer…“, sagte er mit gedankenverlorener Stimme aus dem Fenster blickend, mehr zu sich selbst, als zu seiner Freundin, die ein paar Meter hinter ihm stand, von wo aus sie ebenfalls rausschaute. „Wohl eher Winter!“, stellte sie ungläubig fest, als sie sah, dass es kleine Schneeflocken aus dem trüben grauen Etwas… Winter im Frühling weiterlesen

Draußen bei den Feldern, weit hinten am Waldrand, stand eine Bank, auf der ich meine Mittagspausen verbrachte. Ich teilte sie mir mit einem Bären. Gemeinsam starrten wir in die Ferne; ich bis zu den Baumwipfeln, er über den Horizont hinaus. So teilten wir uns die Aussicht gerecht auf. Der Bär sprach nicht, überhaupt erweckte er… Auf der Bank weiterlesen

Die Autos, die links an P vorbeifuhren, verschwanden bereits nach fünfzig Metern wieder im Nebel. Er sah ihren blasser werdenden roten Rückleuchten hinterher, bis sie weg waren. Dann ließ er seinen Blick über die Brüstung der Brücke schweifen, hinter der man an klaren Tagen das Tal, einige Dörfer und die Berge sehen konnte. Eine graue… #Hammermann weiterlesen