Meine Erfahrung als Autor mit Textbroker

Textbroker wirbt mit dem Versprechen, mit deinen Texten schnell Geld zu verdienen. Klingt erst mal toll, aber wie das in der Realität aussieht, will ich dir in diesem Beitrag aufzeigen. Im Sommer 2017 war ich anderthalb Monate als Texter auf Textbroker aktiv und schildere hier meine ungefilterten Erfahrungen.

Mann, der Alkohol

Fast wie Geröll, das in einer ohrenbetäubenden Lautstärke einen Felskamm in der Ferne heruntergepoltert kam, hörte sich sein Rülpser, der die leeren Biergläser oben auf der Ablage zum Erschüttern brachte, von meinem Platz aus an. Die wenigen Gäste, die zu so später Stunde noch in dieser abgeratzten Spelunke hockten, nahmen keinen Anstoß daran. Den ganzen… Mann, der Alkohol weiterlesen

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Die Hilfe des Arztes

Noch war Zeit. Noch konnte ich meinen Launen eine Weile nachhängen. Der Herbst brachte die langersehnte Kälte mit sich. Im Fernseher brüllte ein amerikanischer Präsident seine Gegner an. „Why can’t you just be happy?“, warf er ihnen mit großen Gesten in seinem vergrämten Zynismus entgegen. Die Menschen machten Glück für alles verantwortlich. 2018 gab es… Die Hilfe des Arztes weiterlesen

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Mein Selbst

Es war Nacht. Draußen herrschte ein Kampf der Jahreszeiten. Der Frühling wollte Sommer werden und der Winter dachte, er müsse noch ein Wörtchen mitreden. Ich stand an die Wand eines Hauses gelehnt, um nicht vom Regen völlig durchnässt zu werden. Die schweren Tropfen fielen schon lange nicht mehr, sondern schlugen wie kleine Gewehrkugeln auf die… Mein Selbst weiterlesen

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Der Geist der Zigarrenfabrik

Der Herbstwind wehte über den Spielplatz und drehte das kleine Stehkarussell wie von Geisterhand. Jan saß im Gras zwischen den gefallenen, braun gewordenen Blättern und rupfte einzelne Büschel samt der Wurzel aus der Erde. Maxi hing kopfüber vom Klettergerüst und zog Grimassen, die den vielen Erwachsenen galten, die ihn in seinem Leben enttäuscht hatten. Obwohl… Der Geist der Zigarrenfabrik weiterlesen

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Hocker am Tresen

Jedes Glas leer, jede Geschichte zu Ende erzählt.Jeden Traum niemals erlebt, jede Frau nie kennengelernt.Alle Sorgen gehabt und wieder vergessen.Keine Kinder, die Zuhause warten.Jedem Freund ein gutes Wort gesagt,für sich selbst nie eins gefunden,nur einen weiteren Euro,der noch für ein Bier reichte.Zwei Finger für zwei Augen des Barkeepers:Ein Zeichen für noch eins.Reflektionen im Glas von… Hocker am Tresen weiterlesen

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An der Bordsteinkante

Ich lungerte schon eine Weile an dieser Ecke herum. Es war nur eine Kreuzung, über die ich jahrelang mein Auto gesteuert hatte, um zu meiner Wohnung zu gelangen. Ein merkwürdiger Impuls hatte mich hergebracht oder eine undefinierte Laune, so genau wollte ich das nicht wissen. Hier zu sein fühlte sich richtig an, denn es war… An der Bordsteinkante weiterlesen

Der Schattenmann

„Er ist verrückt“, dachte sich der kleine Jan, der im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses saß, in dem er mit seinen Eltern wohnte und den Kater der Nachbarin streichelte. „Herr Veith ist alt und verrückt“. Seine Tür stand immer einen Spalt weit offen, egal ob bei Tag oder Nacht, und man hörte ihn wirres Zeug flüstern. Wenn… Der Schattenmann weiterlesen

Positiv / Negativ

„Stell dir Regen vor und versuch nicht an was Trauriges zu denken“, sagte Alissa zu mir, die am Fenster stand und mit ihren Fingern einigen Regentropfen folgte, die an der Scheibe hinunterliefen. Das klang wie eine abgedroschene Internetweisheit, aber tatsächlich konnte ich gerade an nichts Fröhliches denken, wenn ich die Tropfen so am Fenster zusammenlaufen… Positiv / Negativ weiterlesen

Ein dummer Zufall

Ein fremder Typ läuft in eine Bar und sieht diesen anderen Kerl, ein Stammgast, ein Trinker. Er hockt sich zu ihm an den Tresen, winkt dem Kellner zu und bestellt ein Bier. Der andere bemerkt ihn gar nicht. Er hängt über seiner Flasche wie ein Baby, das beim Brustfüttern eingeschlafen ist und zählt die Wasserflecken… Ein dummer Zufall weiterlesen